Slovan-Rapid

2:1 (1:1), 9500, Pawel Raczkowski

Dieser Pawel Raczkowski hat schon die Partie Villarreal-Rapid (1:0) gepfiffen. Und auch bei seinem zweiten Spielleitung eines Rapid-Spiels sollte es eine Niederlage für Rapid geben. Es gab erst zwei Duelle mit Slovan und bei beiden wurde das Auswärtsspiel verloren. Dennoch ist Rapid bei beiden aufgestiegen. Wollen wir also hoffen, dass es auch bei dieser dritten Begegnung gelingt. Mit ein bisschen Glück hätte das Spiel – wie so oft, oder eigentlich immer – auch ganz anders ausgehen können. Dass ein Torschuss von Knasmüllner von der Mittellinie den gegnerischen Tormann bei einem Ausflug erwischt hat, dann aber genau an die Latte ging, gehört in diese Kategorie „Pech“. Dass ein Elfer vergeben wurde, gut, das kann passieren; dass aber der Nachschuss hinter der Linie zu liegen kam, von dort abgewehrt wurde und dieser Treffer nicht gezählt hat, ist auch so eine Zufälligkeit zu unseren Ungunsten. Der Gegentreffer entstand aus einem Corner, der durch eine schlampige Rückgabe von Boli zustande kam. Dass der Führungstreffer von Slovan durch ein Eigentor entstanden ist, ist auch so ein entbehrliches Detail aus der Kategorie: „muss denn das sein?“. Wenn man aber beginnt die Ursachenkette vor einem Tor zurückzuverfolgen, dann ist in gewisser Weise jeder Spieler an allem Schuld. Lassen wir das eben. Es ist, wie es eben ist, unwiederholbare systematische Aktionen, die durch die Reaktion de Gegners einen höchst zufälligen Verlauf nehmen. Der einen Tick schneller und dabei richtig reagiert, hat in diesem Chaos die Nase vorn. Wäre das Spiel also 2:2 ausgegangen, wären alle Kommentare der mitgereisten Fans ganz anders ausgefallen. So aber meinen viele der Mitgereisten, Anhänger einer Versagertruppe zu sein. „Danke für nichts!“ ist so ein typischer Kommentar. Ein mitgereister Rapid-Fan sagte es positiv: „Man muss anerkennen, dass Slovan in der zweiten Halbzeit einfach besser war“. Für mich typisch sind folgende Situationen: eine Flanke kommt, der Rapidler, der den Ball eigentlich annehmen soll, bleibt stehen und wartet auf den Ball, währenddessen der Gegner sich in die Flugbahn wirft und den Ball abfängt. Hätte sich unser Spieler in Richtung Ball bewegt, wäre es zu einem Zweikampf mit ungewissem Ausgang gekommen. So aber kam es zum Ballverlust. Was sich aber wie ein roter Faden durch die letzten Spiele zieht, ist die Schwäche in der zweiten Halbzeit. Man könnte annehmen, dass es sich um einen körperlichen Einbruch handelt, doch dürfte es eine momentane Unfähigkeit sein, die Konzentration über 90 Minuten auf einem gleichmäßig hohen Niveau zu halten. Die meisten Fans sehen im Spiel gegen Slovan ein Versagen der eigenen Mannschaft und des Trainers. Ein Blick auf die anderen Spiele lohnt sich, um beurteilen zu können, wie stark eigentlich die slowakische Liga ist. Am selben Tag spielte Trencin gegen Feyenoord und gewann 4:0, und Trencin ist derzeit 5. in der slowakischen Super Liga. Slovan ist also ein sehr starker Gegner und aus dieser Sicht haben wir ein ansehnliches Ergebnis nach Hause gebracht, das noch gute Chancen für einen Aufstieg bietet.

Ambiente

Die Anreise war wegen der sorgfältigen Organisation des Klubservice sehr angenehm. Die angekündigten strengen Kontrollen waren schließlich nicht ganz so streng, etwa wurde kein Ausweis verlangt, die Eintrittskarte wurde nicht kontrolliert. Auch den Fotoapparat hätte ich mitnehmen können, doch ließ ich ihn auf Anraten unserer Betreuer im Autobus. Die Öffnung der Rapid-Garage war sehr praktisch. Auch der Garage dürfte es gefallen haben, dass sie so gut besucht war und beschloss daher beim Hinausfahren, die Tore nicht aufzumachen. Erst durch eine Intervention von Robert, Gernot und Andy konnten die Garagentore geöffnet werden. Auch die Fahrt durch das nächtlich verkehrsarme Wien war ein seltenes Erlebnis. Das Stadion aus dem Jahr 1962 mit Renovierungen aus 2009 kann sein Baujahr nicht verleugnen. Die Südkurve des Stadions war zwar aus Sicherheitsgründen unbesetzt aber das Spiel war mit fast 10.000 Zuschauern gut besucht. Ordner im Stadion arbeiten freiwillig („dobrovol’ný“). Die slowakische Polizei hat unsere Anreise perfekt geplant. Die Busse wurden ab der Grenze eskortiert und die Autobahneinmündungen wurden auf allen Zubringern abgesperrt. Es gab keinerlei Zwischenfälle. Der Rapid-Fanblock zeigte sich von seiner besten Seite. Es gab besten Pro-Rapid-Support und eine sehr schöne Eröffnungschoreografie der Tornados: „Rapid erobert Europa“. Erinnerungsfoto mit Janine, Peter, Arnold und Florian Die Burg in der Abendsonne, leicht verdeckt von der Apollo-Brücke: Der Autobuskonvoi unmittelbar vor dem Stadion:

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