Wie wird man Rapid-Fan?

Wenn ich an meinen eigenen „Weg zu RAPID“ zurückdenke, dann war es tatsächlich ein Schritt-für-Schritt-Prozess. Aus einem Sympathisanten wurde ein gelegentlicher Besucher, ein Mitglied, ein Kurzabonnent für die Sommersaison auf der Nord und schließlich ein Dauergast bei möglichst vielen RAPID-Spielen und -Veranstaltungen und auch Mitglied bei einem der zahlreichen Fangruppierungen. Und auf jeder Stufe verweilt man einige Zeit, findet Gefallen oder eben nicht.

Man muss bedenken, dass Menschen ihre Freizeit anderswie einteilen müssen. Das geht nicht von einem Tag auf den anderen. Auch Menschen, die bisher ohne Terminkalender ganz gut (in den Tag hinein) gelebt haben, müssen umdenken. Man ist ja in der „Frei“zeit gar nicht mehr frei, sondern muss – so wie gestern – sogar den Kaiser, der in ORF1 läuft, aufzeichnen.

Diese Bindung an RAPID gelingt umso besser, je mehr dabei der Besucher in die RAPID-Gemeinschaft integriert ist, also beispielsweise Mitglied eines Fanclubs ist oder – so wie ich – einige Jugendliche begleitet und dadurch der Besuch der Spiele zum Festpunkt wird und andere Aktivitäten wie Urlaube zurückgestellt werden.

Mir ist aufgefallen, dass von den mehr als 150 Fanclubs nur die Ultras am Tag der offenen Tür aktiv um Mitglieder werben. Was die Interaktion mit diesen neuen Mitgliedern verbessern könnte, wäre eine Liste von Treffpunkten von Fanclubs – sofern diese das wünschen.

Wie erreicht man, dass Nur-Wegen-Der-Einstrittskarte-Mitglieder zu echten RAPID-Anhängern werden, sodass sie nicht nur bei den attraktiven Spielen sondern auch bei allen anderen Spielen an Bord sind?

Diese Adabeis kommen tatsächlich nur wegen des Spiels und haben keine sonstige Bindung zu einer Gruppierung, fühlen sich also nicht als Bestandteil der engeren RAPID-Familie.

Einem solchen Neueinsteiger sollte es einfacher gemacht werden, sich einer Fangruppe anschließen zu können. Das kann zum Beispiel so geschehen, dass die Fanclubs (sofern sie das wollen) bekannt geben, was konkret ihr Background ist und wann wie sich wo treffen. Diese Angaben werden pro Saison auf einem Blatt „Rapid-Fankalender 2010“ zusammengefasst. Der Neueinsteiger kann dann den einen oder anderen Abend bei einem Fanclub verbringen und bei Gefallen sesshaft werden.

Erst durch diese sozialen Bindungen wird der Spruch „You’ll never walk alone“ gelebte Realität und der Sympathisant wird zu einem Mitglied der RAPID-Familie.

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