Helsinki, eine tolle Auswärtsfahrt mit Rapid

Eine Auswärtsfahrt ist wie die Einberufung zu einem realen Krieg nach vielen Manövern. Bestens vorbereitet für alles, was man trainieren kann. Nur eines kann man nicht trainieren: die zufällig chaotisch auftretenden Ereignisse, die durch die Anwesenheit eines realen Gegners (und eines Schiedsrichters) entstehen. Daher ist anfangs noch alles eitel Wonne, im „Manöver“ hat man ja alles gewonnen.

Der Veranstalter war Firma Intertravel, die Rapid  seit Jahren betreut. Herr Federspiel, Chef von Intertravel war mit von der Partie.

Wir, das sind Hannes, Peter, Florian und Franz (der Fotograf).

20. August 09:00 Abflug

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Florian mit Zoki und Hicke

Florian mit Christopher Dibon

Florian, Robert Beric, Hannes

Steffen Hofmann und Mario Sonnleitner im Fernsehinterview

Die ursprünglich vorgesehene Maschine der Austrian Airlines musste auf eine größere Maschine von FlyNiki getauscht werden. Auf jedem Sitz war ein „Niki-Rapid“ Schutzbezug angebracht:

Verpflegung: Eierspeise, Tomate, Buttersemmel.

20. August Stadtrundgang

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Die Anmeldeformulare im Hotel waren mit den Namen vorausgefüllt. Wieder einmal hat man „Austria“ mit „Australia“ verwechselt.

Helsinki ist eine sehr saubere Stadt, kein Grafitti. Der Stadtkern ist einheitlich mit Kopfsteinen gepflastert; Hotel Glo in Stadtmitte, ca. 500 zum Hafen und Marktplatz.

Die Stadt ist jung, seit ca. 200 Jahren Hauptstadt von Finnland. ca.600.000 Einwohner. Zu Beginn unter russischer Herrschaft, seit 1917 Hauptstadt des nunmehr unabhängigen Finnland.

In der Stadt gibt es eine U-Bahnlinie. Sonst fährt man Straßenbahn. Die Straßenbahnen sind grün. Eine rote Garnitur hat auch ein Pub an Bord.

30 Prozent der Bevölkerung spricht Schwedisch. Die Beschriftungen in der Stadt sind Finnisch und Schwedisch. Diese schwedischen „Untertitel“ sind sehr hilfreich, weil sie – im Gegensatz zum Finnischen – eine große Verwandtschaft zum Deutschen haben. Eines der wenigen Wörter, das man am Markt versteht, ist „Bratwursti“ (‚i‘ am Ende).

Die Preise sind erwartungsgemäß deutlich höher als bei uns. Wie uns später aber ein Verkäufer mitteilte, sind die Löhne nicht im selben Ausmaß höher, sodass auch Armut kein Unbekannter ist. Im Hotel: Krügel: 6€, 1/8 l Wein 10€, Hot-Dog 3..6€, Schiffsrundfahrt 22€.

20. August Abschlusstraining

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Das Sonera-Stadion befindet sich am Rande des Olympiageländes aus dem Jahr 1950. Das zukünftige Rapid-Stadion wird etwa zwei mal so groß sein.

Zwei Polizisten nehmen zwei jungen Männern vor dem Stadion die Bierdosen weg und werfen sie – etwas unfinnisch – auf den Boden. Wahrscheinlich gibt es eine Altersgrenze für den Konsum von Alkohol.

Das Abschlusstraining wird von heftigen Gewittern begleitet, was uns auch ein schönes Bild mit einem Regenbogen bescherte. Der nasse Kunstrasen macht den Ball unberechenbarer. Aber am Matchtag ist der Regen vorbei.
Im Regenbogen sieht man das höchste Gebäude von Helsinki, einen Aussichtsturm, von dem man das ganze Olympiagelände von 1950 überblicken kann.
Das Abendessen im Hotel war im Preis von 595,- Euro inkludiert. Nach einer längeren Wartezeit wurde das Essen schließlich schnell serviert. Es gab Tomatensuppe mit Ingwer, Steak, rosa mit Erdäpfel mit Zitronengras und einen Kuchen als Nachspeise. Das Restaurant war personell etwas unterbesetzt; wir zahlten die Getränke an der Bar.

21. August Stadtrundfahrt, Schiffsrundfahrt

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Stadtrundfahrt

vlnr: Universität, Denkmal für Zar Alexander den Zweiten, Evangelische Kirche, Regierungsgebäude. 

Die Rundfahrt beginnt am Hauptplatz, der an russische Städte erinnert.

Wir setzen die Rundfahrt mit einem Blick auf die Fährschiffe nach Stockholm und Tallin fort und umfahren den naturbelassenen Süden der Stadt mit Ausblick aufs Meer.

Wir besuchen das Olympigelände mit dem Denkmal für Paavo Nurmi, den finnischen Langstreckenläuifer und Olympiasieger der 1920er Jahre.

Danach sehen wir das „Döbling von Helsinki“. Wer zu dieser Liga gehört, wohnt in einem parkartigen Wald, in von der Straße fast nicht einsehbaren Häusern, umgeben vom Meer. Auch der finnische Präsident wohnt hier.

Am Rande dieser Parkanlage besuchen wie das Denkmal zu Ehren des finnischen Komponisten Jean Sibelius.

Den Abschluss der Rundfahrt bildet der Besuch einer sehr schlichten aber eindrucksvollen Kirche, die aus dem Granitfelsen herausgesprengt wurde.

Wir beenden unsere Fahrt bei Hotel in dessen Nähe sich auch das Kaufhaus Stockmann mit einem interessanten Motto befindet: „War wir nicht haben, brauchen Sie nicht.“

Schiffsrundfahrt

Peter, Hannes und Florian

90 Minuten dauert diese Rundfahrt durch die Inselwelt vor Helsinki

Der Nachmittag ist frei und wir buchen eine Rundfahrt durch die Inselwelt vor Helsinki. Man zählt in Finnland die Kleinigkeit von 200.000 Inseln und 2.000.000 Sauna-Anlagen.

Vor jedem der malerischen Häuser auf den Inseln ist am Stand eine kleine Saunahütte, von wo eine kleine Stiege direkt ins Meer führt.

Wir passieren eine Drehbrücke und einen ganz schmalen Kanal sowie die Zooinsel.

Am Sommerhafen der Eisbrecher erfahren wir, dass die Eisdecke in den Wintermonaten bis zu 8 Meter betragen kann und dass man dann mit dem Auto zu den Inseln fahren kann.

Verköstigung am Hafen hinter dem Mövenschutznetz

21. August Helsinki-Rapid 1:2(0:0)

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Um 17:30 geht es mit dem Bus zum Stadion. Etwa eine halbe Stunde vor Spielbeginn haben wir den Eindruck, als würden wir allein im Stadion bleiben. Erst in den letzten Minuten vor dem Spiel füllen sich die Ränge. Es kamen ca. 6000 Zuschauer.

Sympathisches Spruchband des Rapid.Sektors „Markus Heikkinen – einer von uns“

Charly Wendtner und Lukas Marek. Charly, optimistisch wie immer.

Unsere Reihe: Florian, Hannes, Peter, Charly

Nach einer ereignisarmen ersten Hälfte wurde das Spiel doch noch dramatisch.

Das Führungstor von Louis Schaub war von der Sorte sehenswert. Der Flugbahn des Balls beschrieb eine Kurve um den ausgestreckten Arm des Tormanns und es schaute schon so aus als würde der Ball am Tor vorbei gehen. Der Schuss war aber so gut dosiert, dass sich der Ball gerade noch ins Tos gesenkt hat.

Der Knackpunkt im Spiel, das optisch bis zu diesem Zeitpunkt von Rapid klar dominiert wurde, war ein ziemlich heftiges Foul an Dibon. Dibon musste verletzt vom Spielfeld und in der Abwehrreihe war eine Unordnung bis zur Einwechslung von Maximilian Hofmann; ein Finne kam ungehindert zu Schuss, der Ausgleich. Der Siegestreffer zählt zur Kategorie „Zufall“, weil der Ball kurz vor dem Tor unhaltbar für Novota abgelenkt wurde.

Rapid dränge in der Schlussphase auf den Ausgleich. Zwei Mal kam Starkl im Strafraum zu Fall, zwei Mal gab es keinen Elfmeterpfiff. Die Druckphase in den letzten Minuten, getragen von Florian Kainz führte zu einer Riesenchance nach einem kurzen Pass von Florian Kainz zur Mitte aber Starkl fuhr am Ball vorbei.

Ziemlich unnötige Pfiffe am Ende des Spiels, denn die Mannschaft hat sich sehr gut präsentiert. Wir können für den kommenden Donnerstag zuversichtlich sein.

Die Stimmung beim Heimflug war gedämpft. Andy Marek schenkte Mineralwasser ein. Es gab Erdäpfelschmarrn mit Kren, Lauch mit Hühnerfleisch und Semmel.

Ankunft kurz nach ein Uhr früh.

Chrstopher Dibon konnte zwar gehen aber er er hat an der Hüfte eine Blessur unbekannten Grades.

Das Auto war im Parkhaus. Parkgebühr: 75 Euro. Wir fahren auf einer ziemlich leeren Süd-Ost-Tangente nach Hause.

3:00 Bettruhe „nach dem Krieg“.

Unsere Hoffnung ist wie immer, dass wir in der heurigen Saison noch viele weitere Fahrten mit Intertravel werden absolvieren können. Die Frage ist nur, wer das dann alles bezahlen wird.


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