Die Pleite von Grödig

2014-11-22 16:00 Grödig-Rapid 3:1

Grödig ist für Salzburg wie die Südstadt für Wien: wenig Fußballbegeisterung (außer vielleicht beim Präsidenten von Grödig), kaum Zuschauer, eine fußballerische Wüste. Sicher ein Drittel der Zuschauer waren mitgereiste Rapidler. Der engagierte Stadionsprecher bemüht sich, so etwas wie Stimmung aufkommen zu lassen, aber es wirkt ein bisschen künstlich.

Beginnen wir daher mit den positiven Seiten. Einmal eine sehr entspannte Fahrt mit der Westbahn und Mittagessen mit zufällig mitgereisten Freunden im Restaurant „Johann“ am Bahnhof. Gepäck ins Schließfach verstaut und mit Autobuslinie 25 nach Grödig. Bestes Fußballwetter, mild. Wir treffen Familie Pechacker aus Purgstall, und Figgi von OMS-Spaßvogel.
Rapidler aus Purgstall an der Erlauf
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Wir erfahren, dass die neuen Tribünen von „DasGoldberg“-Stadion nach einem ausgeklügelten Baukastensystem einer Reinsberger Firma errichtet wurden, dass aber diese Firma durch diesen Auftrag in den Konkurs geschlittert ist.

Technisch ist der Aufbau sicher einwandfrei aber manchmal loht es sich doch, einen Architekten und nicht nur einen guten Handwerker mit solchen Projekten zu betrauen. Empfehlen können wir die Sitzplätze auf der Nordtribüne (Längsseite) nicht, denn die Anlage steht zu dicht am Spielfeldrand und die erste Reihe ist ca. einen Meter über dem Rasen. Man sieht daher die ersten Meter der Längsseite nicht, egal, wo man sitzt. Wenn sich also das Spielgeschehen zur Tribüne verlagert, sieht man nichts.

Daher reichen bei professionellen Aufbauten die Tribünen in den ersten Reihen bis zum Rasen (und haben keinen Sockel wie beim DasGoldberg-Stadion) und es hatte auch das Hanappi-Stadion zusätzlich einen leichten Knick in jeder Längsseite, der die Sicht auf der Haupttribüne deutlich verbessert. Daher sollte man sich in diesem Stadion eher hinter das Tor auf der Ostseite (Gästesektor) setzen, dort überblickt man das ganze Spielfeld ohne Sichtbehinderung.

Jetzt weiß ich auch, warum der Stadionrasen im Old-Trafford-Stadion eigentlich ein Hügel ist. Mit diesem Hügel ist der Rasen auf der Höhe der ersten Sitzreihen und das verbessert die Sicht nicht nur für die ersten Reihen sondern für alle Reihen.

Das alles ist viel interessanter als das Spiel, das so gar nicht nach unserem Geschmack verlaufen ist. Das Spiel war aus der Sicht eines Rapidlers alles andere als lustig anzuschauen. Hohe Fehlpassquote, früher Ballverlust und auf der Gegenseite ein sehr konstruktives Spiel. Natürlich kann man bei den Gegentreffern unserem Torhüter eine Mitschuld geben, aber dass es überhaupt zu solchen Situationen kommen konnte, dafür muss sich die ganze Mannschaft bei der Nase nehmen. Auch die Ausrede, dass die Spieler noch jung wären, kann man bei diesem Gegner vergessen, denn auch die Grödiger boten eine sehr junge Mannschaft auf.

Diese allgemeine Verunsicherung sind ein Rätsel. Man ist geneigt zu glauben, dass alles beim ungerechtfertigten Ausschluss von Mario Sonnleitner in Altach den Anfang nahm.

Unsere Stürmer Beric und Alar wirkten im Vergleich mit Huspek und Reyna eher langsam und phantasielos. Auch sind die Gegentore zwei und drei aus katastrophalen Fehlern der Verteidigung entstanden und nicht unbedingt durch eine großartige Leistung von Grödig. Fehler, die eine Verunsicherung der Mannschaft aufzeigt.

Der Abschied von Grödig ist daher leicht gefallen. Hier die Ansicht von der Autobushaltestelle:
DasGoldberg-Stadion nach dem Spiel
Nicht vergessen: die Weihnachtsfeier. Bitte auch Kopien der Mitgliedskarten oder wenigstens Namen und Mitgliedsnummer und Ablaufdatum mitschicken. Man weiß ja nie. Im Einladungstext steht, dass ein Mitglied eine Begleitperson mitnehmen kann. Das wurde in der Vergangenheit nie so genau genommen. Aber in Zeiten der Suche nach neuen Mitgliedern kann sich das ändern.


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