Mattersburg-Rapid

0:1 (0:1)

Drei (zurecht) aberkannte Abseitstore von Mattersburg und ein (zurecht) mit der Hand erzielter Treffer von Rapid. Nehmen wir aber an, das Spiel wäre genau andersherum verlaufen. Na, das wäre ein Skandal gewesen! Aber unsere (Tribünen-)Gegner, die Mattersburger, trugen die Niederlage mit Fassung; sie sind es etwas mehr gewöhnt als Rapid. Und die Mattersburger sind nicht ganz zu unrecht über die Schiedsrichter-Entscheidungen ungehalten – wir wären es an ihrer Stelle auch; auch, wenn alles regelkonform war. Über die Statistik auf dem folgenden Bericht von spox kann man den Charakter des Spiels gut nachvollziehen. Rapid war demnach aufgrund der Passquote die Mannschaft mit dem besseren Zusammenspiel aber gleichzeitig hat Mattersburg deutlich mehr Zweikämpfe gewonnen und gegnerische Bälle abgefangen. Wurde bisher für das eine oder andere Ungemach in der Rapid-Bilanz das Schiedsrichterteam verantwortlich gemacht, war dieses Auswärtsspiel von der Sorte der so oft zitierten ausgleichenden Gerechtigkeit. Man könnte fast sagen „die Macht war mit uns“. Ein (unabsichtliches) Hands-Tor für uns und drei aberkannte Abseitstore für Mattersburg, da kann man schon fast ins Grübeln kommen und meinen, der Schiedsrichter sei im Rapid-Bus gekommen, und wäre dort präpariert worden. Die Mattersburger erschienen uns zweikampfstark aber ebenso stark war die Rapid-Abwehr, die praktisch keinen gefährlichen Angriff zugelassen hat. Was normalerweise ein Sturm sein sollte, ist derzeit noch ein laues Lüfterl. Egal ob Giorgi Kvilitaia oder Philipp Prosenik, die Einbindung der Stürmer in das Rapid-Spiel ist verbesserungswürdig. Das Zusammenspiel von Boli mit Veton in der ersten Halbzeit war stellenweise schon recht gut. Wenn sich unser Neuzugang aus Norwegen ähnlich steigert wie Boli, dann können wir uns noch auf etwas freuen. Die Einwechslung von Philipp Schobesberger brachte gleich frischen Wind ins Angriffsspiel.

Besucherzahlen in Mattersburg

2017-07-20 3.100 WAC
2017-08-06 3.900 Sturm
2017-08-20 4.500 Austria
2017-09-09 2.200 Admira
2017-09-17 2.200 RB
2017-09-30 7.800 Rapid
Die Zuschauerzahlen sprechen für sich. Zwar hat das Spiel gegen Rapid die meisten Zuschauer aber es könnte mehr sein, denn im vergangenen Jahr verzeichnete das Pappelstadion im Mai beim Spiel gegen Rapid 9500 Zuschauer.

Ambiente

Stimmungsvoll präsentiert sich der imposanten Bahnviadukt am Abend: und bietet auch vor dem Spiel schöne Fotomotive. Im Bild Arnold und Florian bei einem Stadtspaziergang. An der Attraktivität des Standortes kann man noch sehr viel verbessern. Man spricht viel von der Zulassung von Stadien für eine bestimmte Liga, dass man aber das jeweilige Fanservice nicht in solche Zulassungsmodalitäten einbezieht, zeigt, wie wenig man vom Dienst am zahlenden kunden hält. Wie kann es sein, dass das SVM-Ticketing von der Bundesliga in dieser Form akzeptiert wird! (Immerhin hat heute schon die Bankomat-Kassa funktioniert.) Dass es nur einen einzigen Vorverkaufstag gibt, nämlich den Freitag vor dem Spiel, ist ein Witz. Und dass man sich als Nicht-Mattersburger die Karten nur per Nachnahme (und rund 6,- Euro Nachnahmegebühr) zusenden lassen kann, ist in Zeiten des Internet eine Zumutung. Wenn man zum Beispiel rechtzeitig – sagen wir drei Wochen vor dem Spiel – die Karten bestellt, bekommt man sie trotzdem erst unmittelbar vor dem Spiel zugeschickt; aber nur wenn man Glück hat, denn wie uns berichtet wurde, kommen manche dieser Last-Minute-Zusendungen nicht an und man muss die Karten mühsam an der Kassa reklamieren. Warum ist das so? Es ist viel billiger – für den SVM – und es bleibt mehr Geld im Börserl – für den Sportbetrieb. Aber Fußball ist nicht nur der Sportbetrieb allein und es wir höchste Zeit, dass die Qualität der Fanbetreuung in der Verteilung der Fernsehgelder mitberücksichtigt wird.

Das SVM-Cafe

Warum das gemütliche SVM-Cafe an Spieltagen nicht schon vor dem generellen Einlass geöffnet sein kann, versteht man nicht. Im Bild der Rapid Hard-Core-Corner mit Mitgliedern von Speising, Stehtisch Grün-Weiß, Klub der Freunde, Ewkil:Rapid.

Choreografie

Fast wie bei einem Heimspiel präsentiert sich die bei anderen Spielen nur recht dürftig besetzte Gäste-Tribüne: Die Slogans auf den Doppelhaltern geben Einblicke in die Lebensart verschiedener Block-Gruppierungen, wie zum Beispiel „TR96 Sezione „Deppat einesaufen“ oder dieses „Sezzione Ganja“, das wieder unseren Wortschatz bereichert. Die Wikipedia erklärt, dass „Ganja“ die indische Bezeichnung von Marihuana ist.

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