Rapid-Vitesse

2:1 (2:0), 10.700, Donatas Rumšas (Litauen)

So als hätten wir das nicht schon immer wieder erlebt: zwei verschiedene Spielhälften, eine offensive erste Halbzeit und eine defensive zweite. Fehlt die Kondition, die Motivation oder ist es ein Plan?

Bei einem Pausenstand von 2:0 sei das Spiel gewonnen! Helmut schreibt in seinem Facebook-Profil: „Bis jetzt ganz annehmbares Spiel noch Gas geben in der zweiten Halbzeit dann schaut’s nicht schlecht aus.“ Aber statt den Sack zuzumachen…

Das Spiel hat den internationalen Glanz durch den Dekor aus der Europa-League vermissen lassen, eine Art Europa-League „light“.

Schnell gegen Schnelligkeit

„rapid“ – erklärt der Duden – ist ein in Österreich und im süddeutschen Raum verwendetes Synonym für „schnell“ (Beispiel: „der rapide Anstieg der Infektionszahlen“).

„vitesse“ ist der dem Französischen entlehnte Begriff für „Schnelligkeit“.

Es spielten also „schnell“ gegen „Schnelligkeit“ und „schnell“ setzte sich im ersten Spiel knapp durch und reist mit einem Tor Vorsprung nach Holland.

Entscheidungen

Der Schiedsrichter machte den Eindruck, als müsse er den Vorteil der Heimmannschaft kompensieren, aber in vielen Szenen hat er einfach überkompensiert. Dafür hat er ein reguläres Ausgleichstor der Arnheimer aberkannt. Das erfuhren jedenfalls die am Fernseher sitzenden Zuschauer aufgrund der dort nachgereichten Zeitlupenwiederholung.

Wunderkind

Wir, Zuschauer, erwarten uns von einem Wunderkind nichts anders als eben „Wunder“. Da spielte endlich Yusuf Demir vom Beginn, verhedderte sich in vereinzelten erfolglosen Dribblings, und weil die Gegner nicht so wollten wie er, holte er sich auch eine gelbe Karte ab. Das angesagte Wunder fand nicht statt. Demirs Barcelona-Abenteuer hatte auch einen Knick in seinem steilen Wertverlauf zur Folge.

Gleichzeitig hofften alle ein weiteres Mal darauf, dass Koya Kitagawa endlich irgendein Knopf aufgehen könnte. Doch es war so wie in allen bisherigen Spielen: wenig Spielverständnis, extreme Abschlussschwäche, wenig Initiative. Nichts zeigt das deutlicher als der Marktwertverlauf. Worüber man nicht aufhören kann zu rätseln, ist die Einschätzung des Spielers durch die Scouts, die auch gleich einen Vierjahresvertrag gerechtfertigt haben. Was nützt eine gute Trainingsleistung, wenn man sie nicht im Spiel bestätigen kann.

Gepolsterte Tornetzstangen

Bei internationalen Spielen werden die Stangen zum Spannen des Tornetzes gepolstert: in grüner Farbe – versteht sich. Unlogisch ist es nicht, vielleicht wäre es sogar wünschenswert, auch Stangen und Latte des Tores selbst mit einem Schutzmantel zu versehen.

Der Zuschauer fragt sich aber, warum man diesen Verletzungsschutz nicht auch bei allen anderen Spielen anwendet.